Am 5. November 2017 reisen mehrere Wissenschaftler des DFKI Robotics Innovation Center nach Teneriffa, um dort die im Projekt ENTERN entwickelten Algorithmen zur autonomen Kartierung und Exploration von Lavahöhlen auf den Robotern Asguard IV und CREX zu erproben. Die zweiwöchige Feldtestkamapagne bildet den Abschluss des Projektes, in welchem das DFKI gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Robotik der Universität Bremen seit 2014 die Einsatzmöglichkeiten von Robotersystemen zur Erkundung planetarer Krater und Höhlen erforscht.
Lavahöhlen sind gerade in der Raumfahrt von großem wissenschaftlichen, insbesondere geologischen Interesse. Zudem stellen sie durch ihre geschützte Lage potentielle Standorte für zukünftige Mondbasen dar, da sie den Menschen gegen kosmische Strahlung abschirmen. So ist auch die Weltraumforschung an der Erforschung von Lavahöhlen interessiert, die innerhalb Europas nur auf den Kanaren vorkommen.
Die in ENTERN entwickelten innovativen Softwaretools, die den teil- und vollautonomen Betrieb von Robotern in schwierigen Umgebungen ermöglichen, sollen im Rahmen der Feldtestkampagne auf Teneriffa evaluiert werden. Die Exploration von Lavahöhlen stellt dabei besondere Anforderungen an die Methoden der Navigation und die mobilen Fähigkeiten des Robotersystems. Um an bestimmte Orte vordringen zu können, muss es komplexe und steile Gelände überwinden. Dazu werden genaue physikalische Simulationen des Roboters und seiner Umwelt auf dem System erzeugt. Die Repräsentation des Umweltmodells in der Simulation und für den Roboter ist dabei identisch, so dass dieser im Falle eines Hindernisses entweder interaktiv mit Hilfe eines Operators, aber auch völlig selbstständig – indem er die Simulation autonom durchführt – aus verschiedenen Szenarien eine Lösung zur Überwindung des Hindernisses finden kann.
Das Projekt ENTERN wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) durch das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert.
Kontakt: Dipl.-Inf. Steffen Planthaber