Neben ihrem ergonomischen und ökonomischen Nutzen helfen KI- und Robotik-Technologien in der Landwirtschaft auch bei der Ressourcenschonung. Durch die Analyse und Verarbeitung von Informationen, z.B. Sensordaten, lässt sich beim Pflanzenanbau ebenso wie in der Tierhaltung der Zustand jeder einzelnen Pflanze bzw. jedes einzelnen Tiers fortlaufend überwachen. Auf diese Weise können Krankheiten bereits im Frühstadium erkannt und z.B. der optimale Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder Medikamenten bestimmt werden. Zudem ermöglicht eine präzise Maschinensteuerung die punktgenaue Bearbeitung von Ackerflächen – auch so können Dünger und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Langfristig führt der Einsatz autonomer, d.h. eigenständig arbeitender Maschinen, zu einer Neudefinition der Prozesse im Ackerbau: Durch kontinuierliches, kleinteiliges und bodenschonendes Arbeiten unterstützen die neuen Technologien nachhaltiges Wirtschaften.
Bei der Ausstellung stellt der DFKI-Forschungsbereich u.a. das aktuelle Projekt ZIM Kartoffelfäule vor, in welchem ein Feldbeobachtungsystem zur frühzeitigen autonomen Erkennung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) – die häufigste Pilzerkrankung bei Kartoffelpflanzen – entwickelt wird. Um die Krankheit zu bekämpfen, setzen Landwirte bisher auf den umfangreichen Einsatz von Fungiziden – zu Lasten der Umwelt. Um den optimalen Einsatz des Fungizids bestimmen zu können, entwickelt das Robotics Innovation Center zusammen mit dem Projektpartner ARGUS monitoring ein luftgestütztes System, das die frühzeitige und autonome Erkennung der Kartoffelfäule-Symptome erlaubt. Das System besteht aus einer Drohne, die mit einer Multispektralkamera ausgestattet ist und selbstständig die Felder abfliegen kann, um die Pflanzen auf Pilzbefall zu kontrollieren. Dabei kommen am DFKI entwickelte selbstlernende Algorithmen zum Einsatz. Dank des neuen Systems kann der Kartoffelbauer nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch nachhaltiger arbeiten: Durch den geringeren Einsatz von Fungiziden wird die Umwelt weniger belastet.
Die Ausstellung im Haus der Wissenschaft ist noch bis zum 19. Januar 2019 im Haus der Wissenschaft zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort:
Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4-5, 28195 Bremen
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 -19 Uhr, Samstag 10-14 Uhr
Weitere Informationen:
https://www.hausderwissenschaft.de/In_Sicht_-_Bremer_Forschung...html
Kontakt:
Unternehmenskommunikation Bremen
E-Mail: uk-hb@dfki.de