Bremen/La Spezia. Mit dem Unterwasserfahrzeug AVALON tauchte das Bremer Studententeam im italienischen La Spezia auf das Siegertreppchen: Es trat beim Wettbewerb „Student Autonomous Underwater Challenge – Europe“ (SAUC-E) gegen neun Teams aus England, Spanien, Frankreich und Schottland an und holte gestern (10.7.) den dritten Platz. Wissenschaftler des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) betreuten die Bremer Gruppe unter Leitung von Prof. Dr. Frank Kirchner.
Ziel der SAUC-E ist es, Nachwuchswissenschaftler zur Entwicklung neuer Lösungsansätze für autonome Unterwasserfahrzeuge (AUVs) zu motivieren. AUVs sollen in Zukunft unter anderem zur Wartung und Inspektion von Schiffen eingesetzt werden. Dafür müssen noch eine Reihe wissenschaftlich-technischer Probleme gelöst werden.
Die sechste SAUC-E fand vom 4. bis 10. Juli in La Spezia, Italien statt. Zu den Herausforderungen zählten, eine Pipeline und ein sich bewegendes Schiff aufzufinden und zu verfolgen sowie ein Ziel in einer Wassersäule aufzuspüren. Dabei handeln die AUVs völlig autonom; während der Missionen dürfen die Studenten nicht mit ihren Fahrzeugen kommunizieren. Werden mehrere Aufgaben am Stück gemeistert, winkt eine höhere Punktzahl.
Der Mittelmeerhafen bietet realistische und damit ideale Testbedingungen – das Wasser ist salzig, die Sicht ist schlecht. Strömung und Wellen wirken auf die Fahrzeuge ein. Die Stärken des Bremer Unterwasserroboters liegen in der Bildverarbeitung mittels seiner vier Kameras und in der ausgefeilten adaptiven Missionsplanung.
Hintergrund: Unterwasserfahrzeug AVALON
In Hafenbecken ist der Einsatz großer AUVs zur Wartung und Inspektion von Schiffen unmöglich. Deshalb gewinnen AUVs der Miniklasse an Bedeutung. Das mit nur 1,5 Metern Länge und einem Durchmesser von 24,6 Zentimetern sehr kleine AUV AVALON (Autonomous Vehicle for Aquatic Learning, Operation and Navigation) ist für den Einsatz in engen, hindernisreichen Gewässern geeignet: Durch sein geringes Gewicht von etwa 63 Kilogramm ist es im operativen Einsatz leicht zu handhaben. Das System ist beweglich und kann so filigrane Aufgaben bewältigen. Dank seines robusten Druckkörpers erreicht es eine Tauchtiefe von 150 Metern.
AVALON wurde von Studenten der Universität Bremen (AG-Robotik, FB3) und Mitarbeitern des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), Robotics Innovation Center in den Jahren 2007 bis 2009 entwickelt. Seitdem wird das System ständig überarbeitet und dient als Plattform für Abschlussarbeiten und projektgebundene Lehre.
Informationen zum AUV AVALON
DFKI-Kontakt
Dipl.-Inf. Marc Hildebrandt
DFKI Bremen
Robotics Innovation Center
Tel.: 0421 178 45 4127
E-Mail: marc.hildebrandt[at]dfki.de
Team Unternehmenskommunikation Bremen
Tel.: 0421 178 45 4121
E-Mail: uk-hb[at]dfki.de