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Bremer Studierende wollen Foraminiferen ins Weltall schicken

Welches Potenzial bieten Foraminiferen für die Raumfahrt? Das deutsch-schwedische Studentenprogramm REXUS/BEXUS bietet zehn Studierenden der Universität Bremen die Möglichkeit, die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf die vielversprechenden Einzeller an Bord einer Suborbitalrakete zu untersuchen. Die dafür benötigte Elektronik fertigten die Nachwuchsforscher unterstützt von DFKI-Wissenschaftlern am Robotics Innovation Center. Das langfristige Ziel der Bremer ist es, ihr Experiment tatsächlich ins Weltall und auf die internationale Raumstation (ISS) zu schicken.

Die FORAREX-Studenten Jan (vorne) und Kay (hinten) beim Fertigen der Elektronik im Elektroniklabor des Robotics Innovation Center (DFKI GmbH, Foto: Swantje Schmidt)

(DFKI GmbH, Foto: Swantje Schmidt)

Foraminiferen verfügen über großes Potenzial für biomedizinische und chemische Anwendungen. Die Einzeller, die auf der Erde den Meeresboden besiedeln, besitzen eine äußere Calciumcarbonatschale, welche robust ist und aus verschiedenen Schichten von Proteinen und kristallinen Strukturen besteht. Eine Masse dieser Schalen kann z.B. dem Füllen von Lücken in gebrochenen Knochen dienen. Ob Foraminiferen auch in der Raumfahrt gewinnbringend eingesetzt werden können, etwa um den schwerelosigkeitsbedingten Muskelschwund bei Astronauten zu behandeln, wollen die Studierenden durch ihr Experiment „FORAREX - foraminifera rocket experiment“ herausfinden.

Das zehnköpfige Team aus Biologen, Chemikern, Geologen, Informatikern und Systems Engineers der Universität Bremen hat sich beim deutsch-schwedischen Studentenprogramm REXUS/BEXUS beworben, das Studierenden von Universitäten und Hochschulen in ganz Europa ermöglicht, wissenschaftliche und technologische Experimente an Bord von Forschungsraketen und Ballons durchzuführen. Das REXUS/BEXUS-Programm wird im Rahmen eines bilateralen Agenturabkommens zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Schwedischen Nationalen Raumfahrtamt (SNSB) realisiert. In einem mehrstufigen Verfahren wurde das Bremer FORAREX-Experiment für den Flug an Bord einer Suborbitalrakete im März 2019 ausgewählt, der es den Studierenden erlaubt, die Auswirkungen kurzzeitiger Schwerelosigkeit (etwa 3 Minuten) auf die Foraminiferen zu untersuchen. Der Raketenflug in eine Höhe von ca. 90 km stellt sowohl für die Lebewesen als auch für den Experimentaufbau insgesamt eine große Herausforderung dar: Mechanik, Elektronik und Software müssen den Erschütterungen, den hohen Geschwindigkeiten und den suborbitalen Bedingungen trotzen.

Das nächste Ziel der Bremer Nachwuchsforscher steht auch schon fest: Sie wollen ihr Experiment auf die internationale Raumstation (ISS) schicken, um dort unter realen Raumfahrtbedingungen zu erforschen, wie sich Schwerelosigkeit langfristig auf die Foraminiferen auswirkt.

Weitere Informationen unter:
http://forarex.de/
http://rexusbexus.net/

Kontakt:
Team FORAREX
E-Mail: team[at]foralex.de

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zuletzt geändert am 07.11.2024