Search and Rescue

Search and Rescue: Emerging technologies for the Early location of Entrapped victims under Collapsed Structures and Advanced Wearables for risk assessment and First Responders Safety in SAR operations

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Das primäre Ziel von S&R ist die Entwicklung und Förderung eines Frameworks, welches sich aus der Interoperabilität von Systemen, Ausrüstung, Ausbildung und Sensibilisierung zusammensetzt, sodass die Einsatzkräfte auf allen Führungsebenen Zugang erhalten, sich mit innovativen Lösungen vertraut zu machen und zu bewerten, wie diese sinnvoll eingesetzt werden können. Das DFKI übernimmt in diesem Projekt die Bereitstellung einer Roboterplattform, welche in der Lage ist in gefährlichen Umgebungen zu agieren und möglicherweise Spürhunde bei der Aufspürung von Opfern zu unterstützen oder zu ersetzen. Zudem wird ein System zur Modellierung und Kartierung von Gasen erstellt, welches Ersthelfer in der Bewertung einer Situation unterstützen soll.

Laufzeit: 01.07.2020 bis 30.06.2023
Zuwendungsempfänger: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
Fördergeber: Europäische Union
Anwendungsfelder: SAR- & Sicherheitsrobotik
Verwandte Projekte: ROBDEKON
Robotersystem für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen (06.2018- 06.2022)
Verwandte Robotersysteme: Coyote III
Coyote III

Projektdetails

Hintergrund

Abgesehen von Erdbeben, die in der Regel zu katastrophalen strukturellen Einstürzen mit vielen eingeschlossenen oder toten Menschen führen, z.B. Indonesien 2018, Japan 2011, Haiti 2010, Italien 2009, Griechenland 1999, gibt es auch andere Ursachen, die zum Einsturz eines Gebäudes führen können, wie eine versehentliche Explosion oder ein Terroranschlag in öffentlichen Bereichen oder kritischen Infrastrukturen wie Flughäfen. Darüber hinaus können Naturereignisse wie Erdbeben technologische Katastrophen mit sich ziehen, wie z.B. die Freisetzung von Industriechemikalien oder Brände. Dieser Dominoeffekt kann für die Länder und Gemeinschaften eine verheerende Wirkung haben, weshalb er für die Ersthelfer und die zuständigen Organisationen des Katastrophenschutzes eine große Herausforderung darstellt. Ersthelfer und Rettungskräfte benötigen spezialisierte Instrumente, die leicht zugänglich und jederzeit verfügbar sind und strenge Anforderungen im Bezug auf Präzision, Einsatzgeschwindigkeit und Reduktion von Fehlalarmen erfüllen.

Im Rahmen des S&R-Projektes wird eine modulare Plattform mit offener Architektur für Ersthelfer entworfen, implementiert und getestet werden. Dabei wird auf das Fachwissen und die technologische Infrastruktur der beiden FP7-Projekte COncORDE und IMPRESS zurückgegriffen werden. Das S&R Governance-Modell wird so ausgelegt sein, dass es effektiver funktioniert, und seine Architektur es ermöglicht problemlos FuE- und COTS-Lösungen der nächsten Generation zu integrieren, die möglicherweise in künftige Katastrophenmanagementsysteme übernommen werden können. Das Modell wird auch die Vision einer einheitlichen Rolle der Europäischen Union unterstützen und ein gemeinsames Framework für den Bedarf und die Integration neuer Technologien schaffen. Dieses Framework wird neue Ansätze ermöglichen, bei denen eine breitere Palette von Entscheidungsunterstützungen und Überwachungssystemen zum Einsatz kommt. Es soll eine einheitliche und effektive Übersicht sowohl über den Verlauf eines Einsatzszenarios, als auch über alle Möglichkeiten und eingesetzten Ressourcen geben können.

Motivation

Das primäre Ziel von S&R ist die Entwicklung und Förderung des zugrunde liegenden Frameworks, welches sich aus der Interoperabilität von Systemen, Ausrüstung, Ausbildung und Sensibilisierung zusammensetzt, sodass die Einsatzkräfte auf allen Führungsebenen Zugang erhalten, sich mit innovativen Lösungen vertraut zu machen und zu bewerten, wie diese sinnvoll eingesetzt werden können. Forschung und Entwicklung werden weiterhin innovative Produkte hervorbringen, die auf die ständig wachsenden Bedrohungen in einem globalisierten Umfeld reagieren können müssen. Die größte Herausforderung besteht darin, Ansätze, technische Lösungen, Verfahren, Normen etc. zum Schutze des europäischen Bürgers, wie er in der Strategie für die innere Sicherheit der Europäischen Union definiert ist, miteinander zu verknüpfen und so eine schnellere und angemessenere Reaktion auf natürliche, technologische und vom Menschen verursachte Bedrohungen in den europäischen Ländern zu ermöglichen. Das S&R-Projekt strebt an, ein zuverlässiges Modell zur Krisenbewältigung zu erschaffen, unter Berücksichtigung einer stärkeren zivil-militärischen gegenseitigen Unterstützung in Technologien und Operationen, sowie eine stärkere öffentlich-private Koordination von Unternehmen. Zurzeit organisieren sich Rettungskräfte aus unterschiedlichen Einheiten vor Ort nach bestehenden Verfahren, unterschiedlichen Ausbildungsmitteln und unorganisierter Ausrüstung auf lokaler oder nationaler Ebene. Diese Verfahren, Ausbildungsmittel oder Ausrüstungen sind nicht standardisiert und werden uneinheitlich zwischen den verschiedenen Organisationen und Nationen bereitgestellt, sodass es kein System gibt, welches Kohärenz, Effizienz und Kontrolle über die Katastrophenszenarien erlaubt. Die Europäische Kommission hat einige entscheidende Lücken in der Reaktion auf Krisen und Umweltprobleme identifiziert [z.B. COM(2011)696, COM(2010)600, COM(2009)82], ebenso wie die Erfahrungen aus vergangenen Katastrophen. Gerade auf dieser Ebene strebt S&R an, mit Hilfe modernster technologischer Fortschritte ein besseres Konzept zu erzielen.

Erwartete Ergebnisse

Der Einfluss von S&R auf das Krisenmanagement soll mit der Verbreitung eines neuen Governance-Konzepts und den von dem Konsortium entwickelten technologischen Lösungen die folgenden zu erwarteten Auswirkungen erreichen:

  • Entwicklung kompakterer Geräte für Rettungseinsätze mit erhöhter Effektivität auf engstem Raum;
  • Früherkennung gefährlicher Umgebungen für die Ersthelfer und Spürhunde.
  • Reduktion der Reaktionszeit; sie ist der kritischste Parameter bei der Bergung von lebenden Opfern in eingestürzten Gebäudeumgebungen.
  • Verkürzung der Planungszeit; dies wird durch den Einsatz zuverlässiger, anpassungsfähiger Technologien für eine schnellere Übersicht über das Katastrophenszenario, eine großräumige Situationswahrnehmung und die Sensorunterstützung mit Hilfe von Drohnen, Robotern, Wärmebildkameras etc. erreicht.
  • Verringerung der Verletzungsrisiken der Opfer; schnelle Bergung mit medizinischer Unterstützung auf der Grundlage nichtinvasiver Methoden vor Ort.
  • Kleidung der nächsten Generation; vollständig textile Sensoren, die in die SMART-Uniform der Ersthelfer eingebettet sind, welche für ein Situationsbewusstsein sowie für die Gesundheit und Sicherheit der Ersthelfer sorgen. - Die nachhaltige Wirkung von S&R auf die Sicherheit und den Schutz der Bürger.
  • Wiedereinführung des Bürgers als ein wichtiges aktives Element im Krisenumfeld.
  • Verbesserung der Kultur der Bereitschafts- und Vorbereitungsfähigkeit auf Katastrophenrisiken für die Bevölkerung; Einbeziehung aller Menschen in den Katastrophenmanagementzyklus.
  • Gewährleistung, dass die Gemeinschaft des Krisenmanagements vollen Zugang zum S&R-Projekt hat, indem sie zu dem in Betracht gezogenen Governance-Modell beiträgt und schließlich an der innovativen Umsetzung des Toolbox-Konzepts teilnimmt, damit die Projektergebnisse eine nachhaltige Wirkung auf die europäische Gesellschaft haben.
  • Austausch der gesammelten Informationen und des im Rahmen des Projekts entwickelten Wissens mit Akteuren des Katastrophenschutzes und der Sicherheit in der EU.
  • Bereitstellung einer umfassenden Prüfstandsorganisation in Form von groß angelegten Übungen und Demonstrationen simulierter komplexer Krisenbewältigungssituationen, die von EU-Gremien und nationalen Organisationen für die Erprobung verschiedener Übungsszenarien genutzt werden können, um eine bessere operative und gesellschaftliche Anpassung an sich rasch entwickelnde Bedrohungen zu ermöglichen. - Schulung der Endnutzer in der entwickelten S&R-Toolbox und dem einheitlichen Ansatz für das europäische Krisenmanagement.

Rolle des DFKI

Das DFKI übernimmt in diesem Projekt die Bereitstellung einer Roboterplattform, welche in der Lage ist in gefährlichen Umgebungen zu agieren und möglicherweise K-9 Spürhunde bei der Aufspürung von Opfern zu unterstützen oder zu ersetzen. Dafür soll unter anderem ein System zur Kartographierung von Gasen entwickelt werden, welches solche Einsätze zum Finden von Opfern und Gefahrenzonen ermöglicht. Für einen einfachen verteilten Zugang zu den aufgezeichneten Daten durch die Rettungskräfte soll dieses System in ein Framework integriert und später mit einem von Partnern bereitgestellten Massenspektrometer in mehreren Anwendungsszenarien ausgiebig getestet werden.

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zuletzt geändert am 11.09.2024