ROMATRIS
Robotischer Materialtransport in Schadenslagen

Ziel des Vorhabens ist die Konzeption und Entwicklung eines teilweise automatisierten, mobilen Assistenzroboters zur Unterstützung beim Materialtransport durch unwegsames Gelände. Anwendungsschwerpunkte sind Bergungseinsätze in Katastrophenszenarien, wie beispielsweise eingestürzte Gebäude, Einsätze in unwegsamen Gelände, Zug- oder Verkehrsunfälle, sowie sonstige Großschadenslagen. Das zu entwickelnde System soll in der Lage sein, einem Menschen durch schwieriges Gelände zu folgen (Schotter, Hindernisse, Steigungen), für den Rettungseinsatz benötigtes Material zu transportieren und auf Gesten des Nutzers zu reagieren, sowie Feedback zu geben.
Laufzeit: | 01.09.2021 bis 31.08.2025 |
Zuwendungsempfänger: | Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH |
Fördergeber: | Bundesanstalt Technisches Hilfswerk |
Anwendungsfelder: | SAR- & Sicherheitsrobotik |
Verwandte Robotersysteme: |
ASGUARD IV
Advanced Security Guard V4
ARTEMIS
DLR SpaceBot Cup 2013 Rover
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Projektdetails
Die Praxistauglichkeit eines mobilen Assistenzroboters soll in einem realistischen Anwendungsszenario evaluiert werden. Der Assistenzroboter wird in diesem Vorhaben vom DFKI entwickelt, aufgebaut und mit entsprechenden Kontrollalgorithmen ausgestattet. Für die Evaluation sind mehrere aufeinander aufbauende Feldversuche auf dem THW-Trainingsgelände in Hoya (s. Abbildung 2), gefolgt von Auswerte- und Anpassungsphasen geplant. Besonderer Schwerpunkt sollen dabei auf der Robustheit der entwickelten Lösungen liegen. Dazu werden die Feldversuche unter Einbeziehung von erfahrenen Einsatzkräften des THW durchgeführt. Der Erfolg des Vorhabens wird an der Fähigkeit des Systems zum Manövrieren im THW Testgelände in Hoya bemessen werden. Es wird eine sehr enge Zusammenarbeit mit Personal des THW im Rahmen der Entwicklungen erfolgen.
Perspektivisch soll das aufgebaute System Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes bei Einsätzen in Trümmerlagen und unwegsamen Gelände unterstützen. Als Grundszenario wird ein Bergungseinsatz nach einem Gebäudeeinsturz, beispielsweise nach einer Gasexplosion angenommen. Dies bedeutet für die anrückenden Kräfte, dass zum einen eine gute Ordnung des Raumes hergestellt werden muss (Wo werden welche Fahrzeuge in Stellung gebracht) und zum anderen rasch eine Lagebeurteilung erfolgen muss (Wie ist die Situation? Welche Gefahren gibt es? Welche Maßnahmen sind erforderlich? Welches Equipment ist erforderlich?). Anschließend müssen eventuell verschüttete Personen lokalisiert werden. Besteht der Verdacht auf Verschüttete hat die Menschenrettung oberste Priorität. Die dafür notwendigen Materialen und Ausrüstungsgegenstände werden derzeit händisch zur Einsatzstelle auf den Trümmerkegel verbracht. Die benötigte Ausstattung umfasst auch schwere Gegenstände, wie hydraulisches Rettungsgerät, welches mehr als 25 Kilogramm wiegen kann. Diese Materialien sollen von dem hier entwickelten Robotersystem sicher durch das Einsatzgebiet bewegt werden.
Die Erkenntnisse aus dem oben geschilderten Szenario lassen sich aber auch auf andere Bereiche der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr übertragen. So kann ein robotisches Transportsystem auch im Tätigkeitsfeld der Bergwacht unterstützend sein, auch hier muss regelmäßig eine umfangreiche Ausrüstung durch unwegsames Gelände transportiert werden. Und auch für die Grubenwehr ist der Ansatz interessant, da auch hier unwegsames Gelände, schwere Ausrüstung sowie anstrengende Tätigkeiten (Arbeiten unter Atemschutz) zu den regelmäßigen Bedingungen zählen.