ROBDEKON
Robotersystem für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen
ROBDEKON steht für »Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen« und ist der Erforschung von autonomen oder teilautonomen Robotersystemen gewidmet. Es wird vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB koordiniert. Neben dem DFKI Robotics Innovation Center sind als Forschungsinstitutionen die Standorte Karlsruhe und Ilmenau des Fraunhofer IOSB, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das FZI Forschungszentrum Informatik beteiligt. Industriepartner im Konsortium sind die Götting KG, die Kraftanlagen Heidelberg GmbH, die ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH und die KHG Kerntechnische Hilfsdienst GmbH. ROBDEKON ist das erste Kompetenzzentrum für Robotersysteme in menschenfeindlichen Umgebungen und wird durch das BMBF im Rahmen des Programms »Forschung für die Zivile Sicherheit« seit Mitte Juni 2018 gefördert. Die Laufzeit erstreckt sich über zunächst vier Jahre, Ziel ist jedoch, dass das Kompetenzzentrum langfristig weiterbesteht.
Projektdetails
Das Robotics Innovation Center (RIC) des DFKI unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Kirchner bearbeitet das Teilvorhaben „Mobile teilautonome Roboter in Rückbauszenarien unter Koordination durch den Menschen“. Roboter und Menschen sollen gemeinsam in Rückbau- oder Dekontaminationsvorgängen industrieller Anlagen eingesetzt werden und sich gegenseitig ergänzen. Dazu muss die entwickelte Technologie eine enge Kooperation zwischen Mensch und Roboter vor Ort, aber auch in Teleoperationsszenarien zulassen.
Das RIC bringt in das Kompetenzzentrum ROBDEKON seine langjährige Expertise in der Entwicklung mobiler autonomer Roboter speziell für den Einsatz in menschenfeindlichen und extremen Umgebungen wie dem Weltraum oder der Tiefsee ein. Um die notwendige Autonomie und damit die Handlungsfähigkeit der Systeme zu erreichen, müssen in kontaminierten Gebieten eingesetzte Roboter ganz ähnliche Anforderungen erfüllen, insbesondere hinsichtlich ihrer Mobilität, Robustheit sowie ihrer Lernfähigkeit (Künstliche Intelligenz).
Der DFKI-Forschungsbereich verfügt über umfassende Kompetenzen in den Bereichen Maschinelles Lernen, Teleoperation und Mensch-Roboter-Kollaboration, um im Rahmen von Rückbau- und Dekontaminationsvorgängen die sichere Zusammenarbeit von Mensch und Roboter in hybriden Teams zu gewährleisten. Das Robotics Innovation Center wird in ROBDEKON neuartige Robotersysteme weiterentwickeln, welche die für dieses anspruchsvolle Einsatzgebiet notwendigen Fähigkeiten besitzen. In ROBDEKON liegt der Fokus darauf, die technologisch bereits vorhandenen Möglichkeiten weiterzuentwickeln und Roboter speziell in Rückbau- und Dekontaminationsvorgänge einzubinden sowie deren Einsatz in hybriden Teams zu demonstrieren.
Videos
Robdekon: Mobiler Schreitbagger ARTER und Rover SherpaTT arbeiten gemeinsam an einer Fassbergung
Der Schreitbagger Arter wurde vom DFKI derart mit neuen mechanischen Komponenten, Sensoren und einer Software ausgestattet, dass sich nun verschiedene Steuerungsmodi umsetzen lassen. Hierzu gehört sowohl eine Teleoperation als auch eine Automatisierung. Einfach zu bedienende Schnittstellen zwischen den Robotern und dem Menschen erlauben es einem Operator, beide Systeme zu bedienen. Im Leitstand kommen neben den Livebildern von der Umgebung auch 3D Daten an, woraus Kartenmaterial erzeugt wird. Nachdem sich der Operator mittels der Kamera in Sherpas Arm ein genaues Bild von der Lage und dem Zustand des zu bergenden Fasses gemacht hast, kann dieses geborgen und an einen sicheren Ort gebracht werden.